Gedichte 2
Gloria Frost
Stundenbitter
Frag mich nicht
nach den Zeichen, alter Mann.
Es waren ihrer viele.
Sind es die Lichter
der weißen Nächte, die dich nicht
schlafen lassen, alter Mann?
Ist es die Zeit,
deren Stundenbitter
als zäher Wundbrei
aus dem rostigen Wecker quillt?
Oder zitterst du
beim Flügelschlag
des schwarzen Kondors,
der vor deinem Fenster kauert?
Such unterm Schnee
nach den blauen Perlen des Lebens.
findest ihn
nimmermehr,
den Maikristall der Königin.
Wenn in den Wäldern des Winters
das Gestern
jedes Heute mordet, weil
flirrender Frost Verheißung frisst,
ist der Purpurschnitter nicht weit.
Sieh!
Seine Sichel setzt an
zur Mahd.
Wahrlich. Die Ernte ist göttlich.
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